BVES fordert Überarbeitung der BMWK Stromspeicherstrategie für Effizienz und Technologieoffenheit
Der Bundesverband Energiespeicher Systeme (BVES) positioniert sich grundsätzlich positiv zum Arbeitsentwurf der Stromspeicherstrategie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Der BVES begrüßt den Entwurf als wichtigen Schritt, um die Herausforderungen der Speicherbranche zu dokumentieren und zu adressieren.

19.01.2024
Das Papier benennt grundsätzlich die richtigen Punkte. Auf den letzten Metern der Erstellung sind jedoch noch gewisse überkommen geglaubte Formulierungen eingebracht worden, die durch ihre Deutlichkeit, eine konstruktive und lösungsorientierte Diskussion behindern könnten. Mit diesen Aussagen wird letztlich die inhaltliche Konsistenz der Stromspeicherstrategie unnötigerweise wieder beeinträchtigt.
Herausforderungen durch regionale Unterschiede und komplexe Regelungen
Hierzu zählt insbesondere die deutliche Betonung der Einordnung von Energiespeichern als Letztverbraucher und Erzeuger. Damit wird wieder eine dogmatische Diskussion eröffnet, die mit der Übernahme der Speicherdefinition in das Energiewirtschaftsgesetz abgeschlossen sein sollte. Speicherung wird im EnWG als „Verschiebung der Energienutzung“ eingeordnet und eben nicht mehr pauschal als Letztverbraucher. Die Suche nach Lösungen für die Probleme im Energiesystem werden durch solche überkommenen und dogmatischen Diskussionen erschwert.
Besondere Sorge bereitet dem BVES der Flickenteppich regional unterschiedlicher regulatorischer Rahmenbedingungen, der zu einem hohen Bürokratieaufwand und Rechtsunsicherheit führt. Dies beeinträchtigt die Finanzierung von Projekten und kann sogar zu Projektabsagen und Investitionsrückgängen führen.
Technologieneutralität und Marktoptionen
Der BVES betont die Bedeutung der Technologieneutralität, um einen Rahmen zu schaffen, in dem Energiespeicher in ihrer gesamten technologischen Breite agieren können. Die Strategie sollte eine Re-Evaluation der bestehenden Regelungen und die Schaffung eines eigenen regulatorischen Rahmens für die Energiespeicherung vorsehen.
So sollen Energiespeicher, bzw. Stromspeicher nicht nur als Flexibilitätsanbieter betrachtet werden, sondern auch als vielseitige Anwendungen im privaten, gewerblichen, industriellen und energiewirtschaftlichen Bereich ermöglichen. Die Beschränkung dieser Strategie auf den Stromsektor ist zwar nachvollziehbar, aber sie sollte die Grundlage für die Sektorenkopplung legen und zukünftige Entwicklungen in Wärmespeichern und Wasserstoffspeichern berücksichtigen. Nur so können Energiespeicher ihr volles Potenzial entfalten und einen systemischen Beitrag leisten.
Der BVES fordert eine Klärung der Zuständigkeiten und eine gemeinsame Koordination für die Umsetzung der Strategie. Ein straffer Zeitplan und Verbindlichkeit sind erforderlich, um die Strategie bis zum Ende der Legislaturperiode umzusetzen. Dies ist entscheidend, um der wachsenden Energiespeicherbranche eine stabile Marktgrundlage zu bieten und gleichzeitig den Anforderungen eines wandelnden Energiesystems gerecht zu werden.
Der BVES steht als Vertreter der Energiespeicherbranche bereit, seine Fachexpertise zur Verfügung zu stellen und die Strategieinitiative des BMWK konstruktiv voranzutreiben.

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