Erfolgreiches 96. Treffen des IEA Energy Storage Technical Collaboration Programme in Berlin
Vergangene Woche veranstaltete der Bundesverband Energiespeicher Systeme das 96. Treffen des Executive Committee des Energy Storage Technical Collaboration Programme der Internationalen Energie Agentur in Berlin.
22.11.2023
Das Energy Storage TCP der IEA ist ein internationales Netzwerk, das die Entwicklung und Integration von Energiespeichertechnologien unterstützt. Experten aus 22 Ländern kamen zusammen, um Fachwissen sowie Informationen zu Forschung, Entwicklung und Integration von Speichertechnologien auszutauschen. Aktuelle Themen im Rahmen des Energy Storage TCP sind unter anderem die Wirtschaftlichkeit von Energiespeichern, Großspeicher für Fernwärme und die flexible Sektorenkopplung.
“Der BVES unterstützt das Energy Storage Technology Collaboration Program (ES TCP) seit vielen Jahren aktiv”, erklärte Beatrice Schulz, Leiterin Technologien und Märkte beim BVES. “Der Austausch mit der internationalen Speicher-Community ist für uns von großer Bedeutung, da er die Möglichkeit bietet, die Entwicklung und Integration von Energiespeichern weltweit voranzubringen und wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen.”
Speicherstrategien und Roadmaps im Fokus
Ein weiteres wichtiges Thema waren Speicherstrategien und Roadmaps für die Implementierung von Speichertechnologien in das Energiesystem weltweit. Hierzu hat Stan van den Broek aus den Niederlanden die Speicherstrategie der niederländischen Regierung vorgestellt.
„Im Rahmen des 96. Treffens des Executive Committee des ES TCP in Berlin zeigte insbesondere der Austausch mit Vertreter*innen des BMWK zum Thema Energiespeicherstrategien die Stärken einer koordinierten Energy Storage Roadmap als Orientierung für alle Stakeholder auf,“ so Christoph Rathgeber, Sekretär der ES TCP.
„Gerade Ansätze wie die flexible Sektorkopplung, welche die Dekarbonisierung der Verbrauchssektoren Wärme/Kälte und Mobilität durch den Einsatz von Energiespeichern adressiert, benötigen einen klaren und fairen regulatorischen Rahmen, der die verschiedenen Energiespeichertechnologien konsequenter in den Markt eintreten lässt“, betonte er.
Die Delegierten hatten die Gelegenheit, sich mit Vertretern des BMWK zur Weiterentwicklung im Energieforschungsprogramm und Ansätzen für eine Speicherstrategie auszutauschen. Der Austausch verdeutlichte die Notwendigkeit eines klaren regulatorischen Rahmens für Energiespeicher, auch im Rahmen der flexiblen Sektorenkopplung im Bereich Strom, Wärme und Mobilität.
Im Anschluss an das Treffen begaben sich die Delegierten auf eine Praxistour durch Berlin und erkundeten drei Best-Practice-Anlagen, die deutsche Innovationen im Bereich der Energiespeicherung präsentieren. Dabei besuchten sie unter anderem den 2,4‑Megawattstunden (MWh) Hochtemperatur-Stahlspeicher von Lumenion, der klimafreundliche Wärme für etwa 400 Haushalte im Berliner Norden liefert.
Die Delegierten besichtigten zudem die derzeit im Bau befindliche Anlage von Vattenfall, den größten Wärmespeicher in Deutschlan d, der nach der Inbetriebnahme eine zuverlässige und flexible Wärmeversorgung für bis zu 13 Stunden sicherstellen soll. Zum Abschluss auf dem EUREF-Campus erkundeten sie das nachhaltige Energiemanagement-System mit der Power-to-Heat- und Power-to-Cold-Anlage sowie ein Second-Life-Batteriespeichersystem von STABL Energy und Audi.
Das Treffen betonte die wichtige Rolle internationaler Zusammenarbeit und gemeinsamer Strategien, um das Potenzial von Energiespeichern für die vermehrte Integration erneuerbarer Energien zu erschließen und die Energiewende weltweit voranzutreiben.

Mehr Informationen über die Tätigkeit von IAE ES TCP finden Sie auf der Webseite

Die Teilnehmende bei der Besichtigung vom Vatenfall Wärmespeicher in Reuter West
Credit: BVES