Das PFAS-Verbot und seine Konsequenzen für die Energiespeicherbranche
Die bevorstehende Verbannung von PFAS (Per- und polyfluoroalkyl substances) sorgt derzeit für lebhafte Diskussionen. Die wirtschaftlichen und politischen Folgen dieses Schritts werden gerade erst erkannt, da PFAS in zahlreichen industriell gefertigten Produkten verwendet werden. In der Energiespeicherbranche werden PFAS in verschiedenen Technologien wie Batterien, Membranen für Flow-Batterien, Elektrolyseuren, PV-Modulen und Windkraftanlagen eingesetzt. Der BVES hat ein Positionspapier veröffentlicht, das alle relevanten Informationen zum Verbot zusammenfasst, einschließlich Fristen und Bewertungen der Konsequenzen.
11.10.2023
Was sind PFAS?
PFAS sind eine Gruppe chemischer Verbindungen, die aufgrund ihrer thermischen und chemischen Stabilität oft als “Ewigkeitschemikalien” bezeichnet werden und sich durch ihre Wasser- und Ölabweisungseigenschaften auszeichnen. Sie stehen unter dem Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein. Darüber hinaus treten Emissionen während der Herstellung, Verwendung, Abnutzung und Entsorgung von Produkten auf. Die Europäische Chemikalienagentur REACH strebt daher ein allgemeines Verbot dieser Stoffgruppe an.
Aktueller Stand der Diskussion
Das Vorschlagspapier für ein Verbot von PFAS, “PROPOSAL FOR A RESTRICTION of Per- and polyfluoroalkyl substances (PFASs)”, wurde in Zusammenarbeit mit Behörden aus Deutschland, den Niederlanden, Dänemark, Norwegen und Schweden erstellt. Es enthält zwar eine Bewertung der Auswirkungen eines Verbots auf verschiedene Industriezweige, im Energiesektor zeigt sich jedoch, dass die technische Folgenabschätzung noch unvollständig ist.
Empfehlungen vom BVES
Der BVES hat oberste Priorität beim Schutz von Mensch und Umwelt vor schädlichen Stoffen und begrüßt grundsätzlich die Ersetzung von PFAS-Verbindungen durch unbedenkliche Alternativen. Allerdings werden in der Energiespeicherbranche noch einige Jahre vergehen, bis technisch funktionierende und marktfähige Alternativen für alle Anwendungen verfügbar sind.
Angesichts der essenziellen Rolle der Energiespeicher für das Energiesystem müssen wir eine sorgfältige Abwägung zwischen den sozioökonomischen Kosten des Mangels an Alternativen und den Risiken der Weiterverwendung treffen. Andernfalls laufen Deutschland und die EU Gefahr, den Zugang zu entscheidenden Technologien und Produkten, wie effizienten Batteriezellen, zu verlieren.
Der BVES setzt sich für einen branchenweiten Dialog ein, einschließlich führender Institutionen im Bereich Forschung und Entwicklung. Gemeinsam können wir eine solide Informationsgrundlage schaffen, um realistische Bewertungen vorzunehmen und sicherzustellen, dass Europa den Zugang zu diesen innovativen Technologien nicht verliert. Dies ist entscheidend für den Aufbau eines klimaneutralen und zuverlässigen Energiesystems.
Lesen Sie das vollständige Papier hier: