BVES Klausurtagung 2025: Strategische Forderungen für eine erfolgreiche Energiewende
Die traditionelle BVES-Vorstandsklausurtagung fand vom 23. bis 25. Januar 2025 in Schluchsee bei der Schluchseewerk AG im Südschwarzwald statt. Während dieser Sitzung besprachen das Präsidium und der Vorstand des BVES den aktuellen Stand der Dinge und legten die Ziele sowie das Programm für die kommenden Monate fest.
07.02.2025
Anschließend ging es zur Besichtigung der Kaverne des Pumpspeicherkraftwerks Säckingen, tief in den Berg.
Unterstützung aus der Politik
Am zweiten Tag lag der Fokus auf gemeinsamen Analysen und strategischen Überlegungen für 2025. Ein zentrales Thema war die bevorstehende Bundestagswahl sowie die Erarbeitung wichtiger Forderungen an die neue Bundesregierung. Maria-Lena Weiss, MdB (CDU), beteiligte sich aktiv an den Diskussionen und unterstrich die Notwendigkeit besserer Rahmenbedingungen für die kommende Legislaturperiode.
Am dritten Tag wurde die Diskussion mit Rita Schwarzelühr-Sutter, MdB (SPD), fortgeführt. Als Abgeordnete des Wahlkreises, zu dem auch die Schluchsee AG gehört, betonte sie die Bedeutung von Energiewendetechnologien für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands.
Darüber hinaus bot die Schluchseewerk AG – Betreiber der fünf Pumpspeicher – wertvolle Einblicke in diese Technologie. Am ersten Tag besichtigten die Teilnehmer die Kaverne des Pumpspeicherkraftwerks Säckingen, tief im Berg. Am nächsten Tag besuchten sie das Pumpspeicherkraftwerk Häusern und erfuhren mehr über den praktischen Einsatz sowie die bürokratischen Hürden bei Großanlagen.
Endspurt 2030 — Agenda für Speicher und die Energiewende
Ein zentrales Fazit der Klausurtagung war die dringende Notwendigkeit, in der kommenden Legislaturperiode alle regulatorischen und wirtschaftlichen Weichen für eine 100 % erneuerbare Stromversorgung zu stellen. Anschließend erarbeitete der BVES konkrete Vorschläge zu rechtlichen Veränderungen für die Sektoren Strom, Wärme und Mobilität sowie fünf Kernanforderungen, die in das Papier „Endspurt 2030“ eingeflossen sind:
- Bürokratie abbauen und Energiewendeanlagen priorisieren
Die Umsetzung von Projekten in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität darf nicht durch langwierige Genehmigungsverfahren blockiert werden. Es braucht schnellere, digitalisierte und rechtssichere Prozesse für Netzanschlüsse und Speicherintegration. - Marktdesign anpassen – Dezentralität und Volatilität berücksichtigen
Das Energiemarktdesign muss dezentral und volatil ausgerichtet sein, sodass Energie, Leistung und Systemdienstleistungen regional und dynamisch gehandelt werden können. Eine umfassende Reform der Netzentgelte ist dafür unerlässlich. - Speicher in Verbindung mit Erzeugungsanlagen in den Fokus setzen
Co-Location-Anlagen stabilisieren die erneuerbare Erzeugung und optimieren gleichzeitig die Nutzung von Netzanschlüssen. Dafür sind effiziente Netzanschlusskonzepte sowie eine Reform der Strombilanzierung notwendig. - Freiheitsgrade für Behind-the-Meter-Anlagen erhöhen
Die Nutzung von Energie hinter dem Netzanschluss gleicht Volatilität aus und entlastet das Stromnetz. Es braucht eine Reform der Netzentgeltstruktur, einen beschleunigten Smart-Meter-Rollout und bessere gemeinschaftliche Nutzungskonzepte. - Sektorenkopplung beschleunigen
Wärme- und Mobilitätssektoren müssen stärker mit dem Stromsektor verzahnt werden, um die Dekarbonisierung effizient voranzutreiben. Ein stabiler CO₂-Preispfad sowie eine Reform der Netzentgelte sind notwendig, um den Umstieg auf Strom wettbewerbsfähig zu machen.
Der BVES wird diese Forderungen in den politischen Dialog einbringen und sich für ihre Umsetzung in der neuen Legislaturpeiode stark machen.
Lesen Sie das Papier “Endspurt 2030” hier: